(ANSA) - BOZEN, 03 APR - Fast alle Unternehmen im Südtiroler
Baugewerbe sind mit der Ertragslage im vergangenen Jahr
zufrieden. Für 2024 wird hingegen mit einem deutlichen
Umsatzrückgang, vor allem im Tief- und Hochbau sowie mit einer
weiteren Abnahme der Investitionen gerechnet.
Die Ertragslage im Jahr 2023 wird von 94 Prozent der
Unternehmen zumindest als befriedigend beurteilt, in rund einem
Drittel der Fälle sogar als gut. Das Arbeitsvolumen blieb auf
hohem Niveau, mit einer Auslastung der Produktionskapazität von
über 90 Prozent sowohl im Hoch- als auch im Tiefbau. Die Umsätze
nahmen zu, auch dank der Preiserhöhungen. Was die Beschäftigung
anbelangt, so gab es im Baugewerbe im Jahr 2023 durchschnittlich
rund 18.000 Beschäftigte und damit in etwa so viele wie im
Vorjahr.
Für das Jahr 2024 erwarten die Unternehmen des Baugewerbes
einen Umsatzrückgang, was auf die geringere Nachfrage aufgrund
der hohen Zinssätze und den Abbau von Steueranreizen auf
Staatsebene zurückzuführen ist. Dies wird viele Unternehmen dazu
veranlassen, ihre Investitionen weiter zu reduzieren, um die
Rentabilität zu erhalten.
Betrachtet man die verschiedenen Branchen des Baugewerbes, so
sind es der Tiefbau und der Hochbau, die einen stärkeren Umsatz-
und Investitionsrückgang erwarten. Mehr Optimismus gibt es
hingegen im Baunebengewerbe (Installation und Fertigstellung von
Gebäuden), wo die Rentabilität heuer für fast alle Unternehmen
zumindest befriedigend, in einem Drittel der Fälle sogar gut
ausfallen soll.
Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, weist auf
die Wohnungsnot hin: „Eines der größten Hindernisse für
Südtirolerinnen und Südtiroler sowie Personen, die aus
Arbeitsgründen nach Südtirol ziehen wollen, ist die Suche nach
bezahlbarem Wohnraum. Eine intelligente Nutzung von
leerstehendem Wohnraum, z.B. durch Sanierungen sowie der Bau
neuer Wohnungen - wo möglich - würde dieses Problem lindern und
gleichzeitig die Nachfrage im Bausektor erhöhen." (ANSA).
Wifo-Wirtschaftsbarometer, 2023 fürs Baugewerbe positiv
Mit deutlichem Umsatzrückgang ist 2024 zu rechnen