Trentino

Dachverband zu Ski-WM, "visionsloses Wachstumsprojekt"

Oberhofer: "Gröden ist satt"

Redazione Ansa

(ANSA) - BOZEN, 05 GIU - "Auf ein touristisch vollkommen gesättigtes Land noch eine Ski-WM draufzupacken, ist toxisch", so der Dachverband für die Natur- und Umweltschutz nach der in Reykjavik getroffenen Entscheidung.
    „Anstatt neue Wege zu beschreiten und echte Visionen zugunsten der Bevölkerung, des Klimas und der Natur zu entwickeln, holt Südtirols Tourismuspolitik ein visionsloses Wachstumsprojekt aus der Mottenkiste und drückt es in Reykjavik - wahrscheinlich mit der Hilfe von stramm wachstumsgläubigen politischen Nothelfern - durch," sagt Josef Oberhofer, Präsident des Dachverbandes. Anders könne man sich die ungewöhnliche Vorgehensweise des Internationalen Skiverbandes FIS nicht erklären, zwei Weltmeisterschaften gleichzeitig zu vergeben.
    "Großveranstaltungen hatten in der Vergangenheit ihre Berechtigung, weil sie Ortschaften und Täler aus dem Dornröschenschlaf wachküssten. In Gröden ist das perfekt gelungen, seit der WM im fernen Jahr 1970 hat das Bergtal den touristischen Turbo gezündet. Gröden ist heutzutage eine Tourismushochburg mit luxuriösen Hotels, einer verkabelten und umgepflügten Industrielandschaft, Menschenmassen wie am Corso in Rom und mit unbezahlbarem Wohnraum für viele ansässige Menschen.
    Gröden ist satt", so der Dachverband.
    "Es werden - wie derzeit für die Olympiade 2026 in Antholz - hunderte Millionen Euro in den Ausbau von Straßen, Seilbahnen und Pisten fließen. Wald wird gerodet, neue Beschneiungsbecken sammeln den letzten Tropfen Wasser. Gröden wird regelrecht ausgebeutet. Was aber bleiben wird, sind die sozialen und ökologischen Probleme: wohnen wird noch teurer, die Bodenversiegelung nimmt zu, natürliche Ruhezonen werden zerschnitten und die ansässige Bevölkerung wird nicht einmal gefragt, ob sie den ganzen Rummel will", so der Dachverband abschließend. (ANSA).
   

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