(ANSA) - BOLZANO, 18 SET - Im Jahr 2023 standen 3.961 Plätze
in Kinderhorten, Kindertagesstätten oder bei
Tagesmüttern/Tagesvätern zur Verfügung, die von rund 5500
Kindern zwischen 3 Monaten und 3 Jahren genutzt wurden.
Aktuell gebe es 127 Kitas in ganz Südtirol, 28 zusätzliche
befinden sich in der Realisierungsphase, neun sind 2024 bereits
in Betrieb gegangen. Dazu zählt jene in Innichen. Bürgermeister
Klaus Rainer informierte über den Werdegang der Kita: "Die
Umsetzung erforderte viel Vorlauf- und Planungszeit, doch war es
unser politischer Wille hier tätig zu werden und die Familien
vor Ort zu unterstützen." Dies sei gerade auch in den ländlichen
Gemeinden von großer Bedeutung. Gemeinsam sei allen Beteiligten
das Ziel, die Betreuungsquote von aktuell 26 Prozent weiter
flächendeckend zu erhöhen, pflichtete ihm Landesrätin Pamer bei.
Man arbeite derzeit an einer Anpassung der Kriterien. Diese
sehen unter anderem vor, dass künftig Kitas und Kindergärten
gemeinsam Räumlichkeiten nutzen können. Gearbeitet wird auch an
der Anerkennung von Studientiteln und einer Aufbesserung der
Gehälter, um damit dem Mangel an Fachkräften entgegenzutreten.
Zur Diskussion steht zudem der Vorschlag, den
Kindergarteneintritt im Jänner zu ermöglichen: "Damit würden
manchmal dringend benötigte Plätze in der Kleinkindbetreuung
frei werden und wir könnten mehr Familien bei der Vereinbarkeit
unterstützen", ist Familienlandesrätin Pamer überzeugt.
In Bozen gibt es bereits für 34 Prozent aller Kinder unter
drei Jahren eine Betreuungsmöglichkeit, berichtete die
Direktorin des Betriebes der Sozialdienste Bozen, Liliana di
Fede. Man arbeite weiterhin an der Absicherung der Qualität des
Dienstes und einem Ausbau des Angebotes - so würden mit Jänner
zusätzliche 30 Kita-Plätze in Bozen zur Verfügung stehen. Auch
der zuständige Stadtrat Juri Andriollo unterstütze das Vorhaben,
denn schließlich gehe es darum "den Familien, aber auch den
Betrieben mit Angeboten zur Vereinbarkeit entgegenzukommen".
Tagesmütter (und Tagesväter) ergänzen des Angebots der
Kleinkindbetreuung, vor allem im ländlichen Raum. Die
Präsidentin der Sozialgenossenschaft "Mit Bäuerinnen lernen -
wachsen - leben", Maria Hochgruber Kuenzer, hob als große
Stärken des Tagesmutterdienstes deren Flexibilität und deren
Ausrichtung auf die Naturpädagogik hervor. Als wichtige
Errungenschaft bezeichnete sie die Anerkennung des Berufsbildes
Tagesmutter und die Angleichung der Elterntarife an andere
Formen der Kleinkindbetreuung: "Damit haben die Eltern die
Wahlmöglichkeit erhalten, um zu frei zu entscheiden, welche
Betreuungsform für sie am besten passt", betonte Kuenzer.
(ANSA).